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Textillogistik: Flachwäsche

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Flachwäsche – Bedarf, Versorgung und Organisation

Flachwäsche – Bedarf, Versorgung und Organisation

Flachwäsche umfasst sämtliche flächigen Textilien des täglichen Betriebsgebrauchs, insbesondere Handtücher, Geschirrtücher, Bettwäsche, Laken, Tischwäsche und Reinigungstextilien. In industriellen Großunternehmen mit Kantinen, Besucherzonen, Krankenstationen und Reinigungspersonal fällt regelmäßig Flachwäsche an. Eine bedarfsgerechte Versorgung, hygienische Aufbereitung und effiziente Verteilung ist entscheidend für Betriebsfähigkeit, Sauberkeit, Arbeitsschutz und Außenwirkung – etwa bei Kundenbesuchen oder in Ersten-Hilfe-Bereichen. Moderne Bestell- und Versorgungssysteme ermöglichen heute eine prozessorientierte, wirtschaftlich optimierte und digitale Verwaltung von Flachwäsche.

Flachwäsche ist ein unscheinbarer, aber betriebsrelevanter Bestandteil des Facility Managements. Eine bedarfsgerechte Versorgung, hygienisch einwandfreie Reinigung und klar definierte Logistikprozesse sind notwendig, um Arbeitsfähigkeit, Hygienestandard und Außenwirkung sicherzustellen. Moderne digitale Plattformen bieten hier Transparenz, Prozesssicherheit und Kostenkontrolle. Großunternehmen profitieren besonders von systematisierten, zentral gesteuerten Flachwäschestrukturen, die über eine Bestellplattform abgebildet und per Dienstleister vertraglich geregelt werden. Die Kombination aus wirtschaftlicher Planung, hygienischer Sicherheit und digitaler Steuerung macht das Flachwäschesystem zu einem erfolgsrelevanten Bestandteil professionellen Gebäudebetriebs.

Typische Bedarfsstellen in Großunternehmen:

  • Kantine / Gemeinschaftsverpflegung: Tischtücher, Geschirrtücher, Poliertücher, Servicewäsche

  • Pantryküchen / Teeküchen: Handtücher, Geschirrtücher, Reinigungstücher

  • Krankenstation / Erste-Hilfe-Raum: Bettwäsche, Kissenbezüge, Decken, OP-Tücher

  • Kundenbereiche / Besprechungsräume: Handtücher, Tischwäsche, evtl. Stoffservietten

  • Hausreinigung / Gebäudereinigung: Mopbezüge, Reinigungstücher, Putzlappen, Wischtücher

  • Sanitäranlagen / Personalumkleiden: Handtücher, Fußmatten, ggf. Wechseltextilien

Einflussfaktoren auf den Bedarf:

  • Anzahl Beschäftigte, Besucher, Reinigungskräfte

  • Frequenz der Reinigung / Kundenbesuche

  • interne Hygienestandards (z. B. HACCP, RABC)

  • Saisonale Unterschiede (Sommer/Winter, Grippezeit)

  • Reinigungsintervall der Wäsche (täglich, wöchentlich)

Anforderungen an Hygiene und Qualität

  • Einhaltung von Normen: DIN EN 14065 (RABC-Konzept)

  • Getrennte Wege für saubere und kontaminierte Wäsche

  • Kennzeichnung durch Barcode / RFID für Rückverfolgung

  • Materialschonende Wäschezyklen (insb. bei Mikrofasertüchern)

Organisation des Textilkreislaufs

  • Bereitstellung sauberer Flachwäsche über zentrale oder dezentrale Ausgabestellen

  • Rückgabe kontaminierter Wäsche über Sammelbehälter (beschriftet, ggf. farbcodiert)

  • Regelmäßige Abholung durch Textildienstleister (z. B. 3× pro Woche)

  • Prüfung auf Verschleiß, Reparatur oder Austausch durch Dienstleister

Wäschebereitstellung – Varianten

  • Zentralverteilstelle (z. B. Lagerraum Reinigung): gebündelte Übergabe an Reinigungspersonal

  • Dezentrale Lagerung in Schränken auf den Etagen (Pantrys, Sanitärbereiche)

  • Personalentnahme mit Dokumentation (z. B. Ausgabe gegen digitale Quittung)

  • Automatisierte Ausgabesysteme (z. B. Wäscheautomaten bei Reinigungskräften)

Zugriff und Nutzungskontrolle

  • Vermeidung von Überentnahmen und Schwund durch Zugangsregelung

  • Zentrale Zugangslisten oder RFID-basiertes Entnahmesystem

  • Schulung der Nutzergruppen zur hygienegerechten Handhabung

  • Klar definierte Verantwortungsbereiche für Entnahme, Rückgabe, Nachbestellung

Kundenbesuche und Repräsentationsbereiche

  • Gepflegte Tischwäsche und saubere Handtücher beeinflussen den Eindruck bei Besuchern

  • Vorrat an sauberen Sets für spontane Anlässe bereithalten

  • Ggf. personalisierte Servietten oder Sondertextilien

Krankenstation / Erste Hilfe

  • Medizinische Flachwäsche unterliegt erhöhten Hygieneanforderungen

  • Separater Wäschekreislauf notwendig

  • Regelmäßiger Wechsel, auch bei Nichtbenutzung (z. B. 1×/Woche)

Pantrys und Kantine

  • Schnelltrocknende, hygienische Textilien (z. B. Mikrofasertücher) bevorzugen

  • Festgelegter Austauschzyklus (z. B. alle 1–2 Tage)

  • Beschriftung und farbliche Trennung zur Vermeidung von Kreuzkontamination

Reinigung

  • Unterschiedliche Tücher für verschiedene Bereiche (Sanitär, Büro, Küche)

  • Einhaltung des 4-Farb-Systems nach DIN 77400 empfohlen

  • Tausch nach jedem Reinigungsvorgang, separate Behälter für Schmutzwäsche

Digitale Steuerung und Bestellplattform

  • Webbasierte Plattform für Bestellung, Rückgabe und Entnahmestatistik

  • Mitarbeiter oder Objektverantwortliche bestellen Wäsche über digitales System

  • Anzeige aktueller Verfügbarkeit, Rückgabequote und Bedarfsmeldungen

  • Schnittstelle zu FM-Software / CAFM-System zur automatisierten Bedarfsplanung

  • Integration in Kennzahlensysteme (z. B. Reinigungskennzahlen, Hygieneroutinen)

  • Optionale Kontingentverwaltung pro Abteilung oder Nutzergruppe

Ausschreibung und Lieferantenauswahl

  • Vorbereitung einer strukturierten Leistungsbeschreibung für Flachwäscheservice

  • Festlegung von Textilqualitäten, Wechselrhythmen, Hygienekriterien

  • Berücksichtigung der logistischen Rahmenbedingungen (z. B. Zahl der Entnahmestellen, Rückgabewege)

  • Nachweisführung zur Hygieneschulung, Zertifikaten (RABC, ISO 9001)

  • Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien: CO₂-Bilanz, Reparaturquote, Lebensdauer