Betriebliche Textillogistik für Duschhandtücher
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Betriebliche Textillogistik für Duschhandtücher via Ausgabeautomaten
In vielen Industriebetrieben mit Umkleide- und Duschbereichen für Mitarbeiter stellt die Versorgung mit frischen Duschhandtüchern (Flachwäsche) eine logistische Herausforderung dar. Automatisierte Textil-Ausgabeautomaten bieten hier eine innovative Lösung: Sie geben jederzeit saubere Handtücher aus und nehmen gebrauchte wieder zurück. So entsteht ein geschlossener Wäschekreislauf, der Hygiene, Effizienz und Transparenz erhöht. Anstatt dass Mitarbeiter selbst Handtücher mitbringen oder Personal die Verteilung manuell regelt, können automatisierte Wäscheausgabesysteme diese Aufgabe übernehmen. Diese modernen Textillogistik-Lösungen bieten eine Win-Win-Situation: Mitarbeiter profitieren von ständig verfügbaren, sauberen Handtüchern und gesteigerter Hygiene, während Betriebe durch optimierte Prozesse Kosten sparen, Transparenz gewinnen und Nachhaltigkeitsziele unterstützen. Zahlreiche Anbieter – von spezialisierten Technologiefirmen bis zu integrierten Textildienstleistern – ermöglichen die Umsetzung solcher Konzepte, maßgeschneidert auf die jeweiligen Anforderungen. Natürlich gilt es, die Implementierung gut zu planen und auf industrielle Besonderheiten einzugehen (Nutzerzahlen, Umweltbedingungen, IT-Integration). Doch die Erfahrungen aus Praxis und Pionierbranchen zeigen eindeutig, dass die Vorteile überwiegen: Effizientere Abläufe, weniger Schwund, bessere Hygiene und Zufriedenheit. In einer Zeit, in der betriebliches Gesundheitsmanagement und Ressourceneffizienz großgeschrieben werden, leisten Textilausgabeautomaten einen wertvollen Beitrag – sei es im Krankenhaus oder in der Produktionshalle. Für Industriebetriebe mit Umkleidebereichen und hoher Nutzerfrequenz sind sie eine zukunftsweisende Lösung, um die betriebliche Wäschelogistik schlanker, sicherer und smarter zu gestalten.
Duschhandtücher in der Textillogistik – Anforderungen, Versorgungsketten und Qualitätsstandards
Anbieter von Textil-Ausgabeautomaten für Flachwäsche
Es gibt eine Reihe etablierter Anbieter, die Wäscheausgabe-Automaten und ganzheitliche Textilmanagement-Systeme anbieten. Diese Systeme werden teils von Technologieherstellern bereitgestellt und oft in Zusammenarbeit mit Textildienstleistern (industriellen Wäschereien) betrieben.
Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über einige wichtige Anbieter und Lösungen im deutschsprachigen Raum:
| Anbieter / System | Merkmale und Schwerpunkte |
|---|---|
| Polytex (Israël/DE) | Weltmarktführer für Automaten zur Ausgabe gefalteter Wäsche (über 3.000 Installationen weltweit). Bietet modulare Schrank-Systeme (z.B. D200 PRO Automaten) mit hoher Kapazität (~800 Textilien) bei kleinem Platzbedarf. Integrierte Steuerung aller Transaktionen, optional RFID-gestützt. Fokus auf Hygiene und schnelle Ausgabe. Nutzungsdauer >15 Jahre. |
| KEMAS texLOG® (DE) | RFID-basierte Textilmanagement-Lösungen (Schrank- und Raumlösungen) für Berufskleidung und Poolwäsche. Setzt UHF-RFID ein für lückenlose Transparenz im Wäschekreislauf und wirtschaftlichere Prozesse. Bietet Ausgabe- und Rückgabeautomaten, sowie Erfassungstunnel zur automatischen Registrierung großer Wäschemengen. Integration in vorhandene Software via Schnittstellen (z.B. HR-Systeme) möglich. |
| Deister Textag® (DE) | Intelligente RFID-Wäscheschränke und Raumlösungen für zentrale und dezentrale Ausgabe/Rücknahme. Unterstützt 24/7-Verfügbarkeit und automatische Verbuchung jeder Entnahme/Rückgabe. Vorteile: geringerer Schwund, permanente Inventur und Kosteneinsparung durch optimierte Bestände. Flexibel skalierbar (von kleinen Schrankfächern bis zum begehbaren „texRoom“ mit RFID-Schleuse). |
| Bardusch (DE) | Textildienstleister, der Wäscheautomaten als Mietservice anbietet (lohnend ab ~100 Nutzern). Zwei Modelle: Wäschekreisel (für hängende Kleidung) und Wäscheautomat (für gefaltete Artikel wie Handtücher). Jedes Kleidungsstück/Handtuch ist mit einem RFID-Chip versehen. Mitarbeiter erhalten ein persönliches Wäschekontingent und können rund um die Uhr entnehmen; Rückgabe von Schmutzwäsche wird ebenfalls personbezogen erfasst. Bardusch integriert die Systeme in seinen Vollversorgungsservice (inkl. regelmäßiger Reinigung und Befüllung). |
| Elis UNIMAT® (FR/DE) | Internationaler Textildienstleister mit eigener Automatenlösung UNIMAT und größter Markterfahrung bei Ausgabesystemen. Bietet sowohl Verteilerschränke (persönliche Fächer) als auch automatisierte Systeme für hängende und gelegte Wäsche. Arbeitet mit allen gängigen Herstellern zusammen. Im Schrankentnahme-System (UHF) werden gefaltete Textilien bereitgestellt; Entnahmen/Rückgaben werden protokolliert und jeder Mitarbeiter kann nur eine definierte Anzahl gleichzeitig nutzen. Vollintegration in Elis’ Mietwäsche-Logistik (Lieferung direkt in Automaten/Schränke, Abholung der Schmutzwäsche). |
| Salesianer ABAS (AT) | Österreichischer Anbieter (Textilservice) mit Automatisierten Bekleidungs-AusgabeSystemen (ABAS), die hygienisch aufbereitete Dienstbekleidung oder Pool-Wäsche über Automaten bereitstellen. Zielgruppen sind v.a. Gesundheitswesen und produzierende Industrie (inkl. Lebensmittel). Gewährleistet Verfügbarkeit auch in Stoßzeiten. Planung individuell je Kunde; Servicekreislauf: Salesianer holt getragene Stücke ab und liefert frische im vereinbarten Rhythmus. Neben Hängesystemen wird auch ein SmartRoom (begehbarer RFID-Versorgungsraum) angeboten, in den mehrere Mitarbeiter gleichzeitig eintreten können – vorteilhaft bei sehr hoher Nutzerzahl. |
(Tipp: Neben diesen gibt es weitere Spezialanbieter wie Metalprogetti (IT, automatisierte Hängewäsche- und Handtuchsysteme), oder ABG Systems (IT, fokussiert u.a. auf Fitness/Wellness-Handtuchausgabe). Viele industrielle Wäschereidienstleister kooperieren mit den genannten Technologieanbietern, um Komplettlösungen anzubieten.)
Technische Funktionsweise und Integration
Automatische Textil-Ausgabeautomaten für Handtücher basieren meist auf RFID-Technologie und intelligenten Schrank- oder Regalsystemen. Jedes Handtuch wird mit einem kleinen waschbaren RFID-Chip (Transponder) ausgestattet, der eine eindeutige Identifikation ermöglicht. Der Automat selbst besteht typischerweise aus einem Schranksystem mit Fächern oder einem internen Fördermechanismus, in dem ein Vorrat an gefalteten Handtüchern bereitliegt.
Möchte ein Mitarbeiter ein frisches Handtuch entnehmen, muss er sich zunächst authentifizieren, z.B. durch einen Mitarbeiterausweis oder Chipkarte am Leser des Automaten. Das System erkennt den Nutzer und prüft dessen Wäschekonto (jedem Mitarbeiter ist ein bestimmtes Kontingent an gleichzeitig ausleihbaren Textilien zugewiesen, z.B. maximal 1–2 Handtücher gleichzeitig). Über ein Touchscreen-Menü kann der Mitarbeiter den gewünschten Artikel wählen – im Falle von Handtüchern meist einfach „1 Handtuch“ auswählen. Anschließend entriegelt der Automat ein Fach oder gibt das Handtuch über eine Ausgabeöffnung frei. Dieser Entnahmevorgang wird elektronisch erfasst und dem persönlichen Konto des Mitarbeiters belastet. Ist das Maximum seines Kontingents erreicht, verhindert das System weitere Ausgaben, bis entsprechende Rückgaben verbucht sind.
Nach Benutzung des Handtuchs (z.B. nach dem Duschen) wirft der Mitarbeiter es in den dafür vorgesehenen Rückgabeautomaten oder -behälter ein. Moderne Systeme haben hierfür entweder eine Einwurfklappe am Automaten selbst oder separate Rückgabeschränke mit Einwurföffnung. Der Rückgabevorgang wird automatisch registriert, oft indem die RFID-Chips der schmutzigen Handtücher beim Einwurf gelesen werden. So bucht das System das Handtuch wieder vom Mitarbeiterkonto herunter und gibt damit dessen Kontingent frei – der Mitarbeiter kann nun erneut ein frisches Stück entnehmen. Gleichzeitig ist für die Wäscherei bzw. den Betreiber ersichtlich, dass dieses konkrete Handtuch zur Reinigung ansteht.
Die technischen Lösungen integrieren sich in bestehende IT- und Betriebsabläufe. Die Automaten sind in der Regel netzwerkfähig und übermitteln Bestands- und Nutzungsdaten an eine zentrale Textilmanagement-Software. Diese Software (z.B. KEMAS NET® bei texLOG oder Deisters teXtag®-Plattform) verwaltet Benutzerberechtigungen, Kleidungs- und Wäschedaten und kann an vorhandene HR-Systeme oder ERP-Systeme angebunden werden. Dadurch lassen sich z.B. Mitarbeiterstammdaten und Rechte automatisch importieren (wer ist bezugsberechtigt, welche Mengen, etc.), und es werden doppelte Datenpflege oder Medienbrüche vermieden.
Die Integration umfasst auch Benutzerrollen und Reporting: Administratoren können definieren, welcher Mitarbeitergruppe welches Handtuch-Kontingent zusteht und Berichte über Entnahmen, Bestände oder Fehlbestände erstellen. In vielen Fällen kann das System Alarme geben, etwa wenn ein bestimmter Mindestbestand an sauberen Handtüchern im Automaten unterschritten wird oder wenn ein Handtuch längere Zeit nicht zurückgegeben wurde. Diese Daten helfen der Wäscherei-Logistik, den Nachschub optimal zu planen – entweder automatisch oder durch Personal. Einige Systeme ermöglichen eine Echtzeit-Überwachung der Bestände: So kann z.B. der zuständige Wäscheservice-Mitarbeiter online sehen, wie viele saubere Handtücher noch im Automaten sind und ob eine Befüllfahrt nötig ist.
Physisch lassen sich die Automaten in unterschiedlichen Größen und Formen in den Betrieb integrieren. In zentralen Umkleidehallen kann ein größerer Automat (oder zwei nebeneinander) aufgestellt werden, während bei verteilten Standorten mehrere kleinere dezentrale Schränke an verschiedenen Punkten sinnvoll sind. Eine zentrale Raumlösung (begehbarer Wäscheausgaberaum mit RFID-Erfassung an Ein-/Ausgang) kann ebenfalls integriert werden, was insbesondere bei sehr hoher Nutzerzahl interessant ist. In jedem Fall sollten bereits in der Planungsphase der Betriebsstätten die nötigen Stellflächen mit Strom- und Netzwerkanschluss für die Ausgabeautomaten vorgesehen werden. Oft ist der Platzbedarf jedoch überraschend gering: Moderne Systeme sind kompakt gebaut und benötigen deutlich weniger Fläche als traditionelle offene Regale – laut Herstellerangaben bis zu 70% Platzersparnis. Beispielsweise fasst ein Polytex-D200-Schrank ~800 Handtuch- oder Kleidungsstücke auf nur ca. 2,6 m² Stellfläche.
Ein automatisiertes Handtuch-Management umfasst den gesamten Wäschekreislauf vom sauberen Handtuch bis zur Wiederaufbereitung:
Ausgabe: Wie oben beschrieben, erhält der Mitarbeiter ein frisches, hygienisch gereinigtes Handtuch aus dem Automaten, und dies wird im System verbucht. Die Automaten sind meist 24/7 verfügbar, sodass auch Schichtarbeiter außerhalb normaler Zeiten Handtücher beziehen können. Durch die personengebundene Kontingentierung wird Mehrfachentnahme oder Hortung von Handtüchern verhindert – jeder nimmt nur das ihm zustehende Stück.
Sammeln der Schmutzwäsche: Der Betrieb stellt sicher, dass benutzte Handtücher wieder zurückgegeben werden. Meist geschieht dies über Rückgabe-Automaten (Schränke mit Einwurf) an strategischen Stellen, z.B. am Ausgang der Duschräume. Der Einwurf ist oft kontaktlos möglich (einfaches Hineinwerfen), und die Zuordnung zum Nutzerkonto erfolgt automatisch durch RFID-Erfassung im Hintergrund. Alternativ oder zusätzlich werden schmutzige Handtücher in verschließbaren Wäschesäcken oder Containern gesammelt, die ebenfalls mit RFID-Technik erfasst werden können. Wichtig ist, dass die Trennung zwischen sauber und schmutzig strikt eingehalten wird – die Automaten sind typischerweise zweigeteilt oder es gibt getrennte Module: saubere Wäsche liegt in einem geschlossenen Fachsystem, schmutzige Wäsche landet z.B. in einem innenliegenden Wagen oder Sack, der entnommen werden kann. Dadurch wird Kontamination vermieden. Sobald ein Handtuch im Rückgabesystem erfasst ist, weiß das System, dass es gewaschen werden muss und der Mitarbeiter hat wieder einen freien Platz auf seinem Konto.
Reinigung (Wäscherei): In regelmäßigen Intervallen wird die gesammelte Schmutzwäsche von der industriellen Wäscherei abgeholt. In vielen Fällen ist dies ein externer Textilservice (wie Bardusch, Elis, Salesianer oder regionale Wäschereien), der den Betrieb im Mietwäschesystem betreut. Die Wäscherei reinigt die Handtücher nach den erforderlichen Hygiene-Standards (bei Duschhandtüchern meist Kochwäsche 60–90°C, ggf. Desinfektionswaschmittel, je nach Branche auch spezielle Auflagen wie RKI-konforme Desinfektion im Gesundheitswesen). Moderne RFID-Lösungen können in der Wäscherei den Ein- und Ausgang der Handtücher automatisch verbuchen – z.B. mittels RFID-Tunnel: hier werden ganze Chargen von Handtüchern in Containern/Säcken auf einmal erfasst. Somit behält man den Überblick, wie viele Stück sich in der Wäsche befinden und ob alle zurückgekommen sind.
Qualitätskontrolle & Ersatz: Beim Waschprozess werden Handtücher auf Verschleiß geprüft. Beschädigte oder abgenutzte Exemplare sortiert die Wäscherei aus und ersetzt sie durch neue, wobei neue Handtücher natürlich ebenfalls mit RFID-Chips ausgestattet werden müssen. Einige Anbieter bieten hierfür Reparatur-Apps oder Meldefunktionen an – z.B. können Kunden defekte Textilien markieren, um Austausch zu veranlassen. In der Regel wird aber ein gewisses Poolvolumen bereitgehalten, um Ausfälle zu kompensieren (z.B. immer 10–20% mehr Handtücher im Umlauf als theoretisch benötigt).
Wiederbefüllung: Nachdem die Handtücher gewaschen, getrocknet und gefaltet sind, kommen sie zurück zum Betrieb. Die Befüllung der Ausgabeautomaten kann von Fahrern des Wäscheservice oder von geschultem Eigenpersonal vorgenommen werden. Hier zahlt sich ein gutes Automatik-System aus: Ein Stapelbeladungssystem erlaubt es bspw., in wenigen Minuten hunderte frische Stücke nachzufüllen. Polytex-Automaten z.B. können frontal beladen werden, was eine komplette Befüllung in ca. 10 Minuten ermöglicht. Beim Beladen werden die neuen Handtücher entweder manuell gezählt oder wieder mittels fest installierter RFID-Antennen automatisch erkannt (einige Ausgabeschränke haben am Beladungseingang ein Lesegerät, das alle einlegten Textilien registriert). Danach steht der Automat wieder voll bestückt für die nächsten Entnahmen bereit. Der Wäschekreislauf schließt sich hier – von der Ausgabe über Nutzung und Rückgabe bis zur Aufbereitung und erneuten Bereitstellung. Alle diese Schritte werden digital protokolliert, was volle Transparenz über Bestände und Bewegungen schafft.
Während dieses gesamten Prozesses arbeitet das System häufig kontingentbasiert („kreditbasiert“): Ein Mitarbeiter kann z.B. ein Handtuch auf einmal besitzen; gibt er es zurück, „erhöht sich automatisch wieder die verfügbare Menge an sauberer Wäsche“ für ihn. So wird verhindert, dass Handtücher „verschwinden“ oder dass jemand den Schrank leer räumt. Sollte ein Handtuch dennoch längere Zeit nicht zurückkommen, kann das System genau anzeigen, wer es entnommen hat und wann. Das ermöglicht eine gezielte Nachverfolgung (z.B. Erinnerung an den Mitarbeiter oder Kostenbelastung), was den Schwund und Diebstahl nahezu eliminieren kann.
Betriebswirtschaftliche Vorteile und Hygiene/Nachhaltigkeit
Der Einsatz von Handtuch-Ausgabeautomaten in Industriebetrieben bringt betriebswirtschaftliche Effizienz und hohe Hygienestandards zusammen.
Die wichtigsten Vorteile sind:
24/7-Verfügbarkeit und Zeitersparnis: Die Mitarbeiter können zu jeder Tageszeit frische Handtücher beziehen. Das reduziert Wartezeiten und Schlangenbildung vor einer zentralen Wäscheausgabe, insbesondere bei Schichtwechseln. In Krankenhäusern wurde beobachtet, dass RFID-Ausgabesysteme die Wartezeiten des Personals deutlich verkürzen – übertragbar auf die Industrie bedeutet dies, dass Arbeiter nach Schichtende schneller an ein Duschtuch kommen, ohne lange anzustehen. Zudem entfällt für das Unternehmen der personelle Aufwand, eine Ausgabestelle manuell zu betreiben (keine Lageristen nötig, die Handtücher ausgeben). Mitarbeiter können sich selbst bedienen, was Personal einspart bzw. dieses für wertschöpfendere Aufgaben frei wird.
Bestandsoptimierung und Kostensenkung: Durch das automatische Tracking des gesamten Bestands kann die Umlaufmenge an Handtüchern deutlich reduziert werden. Traditionell müsste man bei offenen Ausgaben große Mengen Handtücher vorhalten, da unkontrolliert oft mehr entnommen und irgendwo gelagert werden. Mit dem Automaten und Kontingenten hat jeder nur so viele Handtücher wie nötig – z.B. maximal eins pro Person gleichzeitig. Bardusch berichtet von „voller Versorgungssicherheit bei reduzierter Wäscheumlaufmenge“. Weniger Umlaufbestand bedeutet geringere Kosten, weil weniger Stücke angeschafft und gewaschen werden müssen. Ein Beispiel: Eine mittlere Klinik konnte dank Automatisierung die erforderliche Lagerfläche um ~70% reduzieren und rechnet allein durch Wegfall von Schwund und niedrigere Bestände mit Amortisation in ~36 Monaten. Auch in der Industrie dürften sich Investitionen meist in 2–3 Jahren bezahlt machen, je nach derzeitigen Verlustquoten und Personalkosten. Zusätzlich schafft die digitale Erfassung Kostentransparenz: jeder Verbrauch ist nachverfolgbar, die Wäschekosten können verursachergerecht zugeordnet oder überwacht werden.
Schwund- und Diebstahlreduktion: Ein großes Ärgernis in vielen Betrieben ist der Verlust von Handtüchern (oder generell Textilien) – sei es durch versehentliches Mit-nach-Hause-Nehmen oder bewussten Diebstahl. Durch RFID-Registrierung weiß das System jederzeit, wo welches Stück ist bzw. wem es zuletzt zugeordnet wurde. Unautorisierte Nutzung wird verhindert; Mitarbeiter können z.B. nicht mehr als ihr Kontingent entnehmen oder unbekannte Personen gar nichts. Textilschwund wird praktisch eliminiert, da jedes fehlende Handtuch auffällt und zur Not nachbelastet werden kann. Dies spart erhebliche Kosten – oft waren die Nachkäufe verlorener Handtücher und Kleidung ein versteckter Kostenfaktor.
Hygiene und Gesundheit: Gerade in sensiblen Branchen (Lebensmittelindustrie, Pharma, aber auch generell in Gemeinschaftsduschen) sind hygienische Handtücher ein Muss. Automatisierte Ausgabesysteme können hier eine “große Hygienelücke schließen”, die offene Regale hatten. In traditionellen Umkleiden kommt es vor, dass Benutzer in Stapeln wühlen, unsaubere Hände Handtücher kontaminieren oder Schmutzwäsche offen herumliegt. Mit einem Automaten läuft die Übergabe berührungslos und einzeln ab – das Gerät gibt jedes Handtuch direkt in die Hand des Nutzers, ohne dass andere Textilien dabei angefasst werden. Saubere Handtücher werden bis zur Entnahme in einem geschlossenen Schrank keimarm aufbewahrt. Rückgaben landen in isolierten Behältern. Damit wird die Verbreitung von Keimen drastisch reduziert. Polytex verweist darauf, dass in einer Klinik mit 500 Nutzern jährlich rund 150.000 Interaktionen in der Kleiderkammer stattfinden – durch Automaten können hier Abstandsregeln und Hygiene viel besser eingehalten werden. Im Pandemie-Kontext (COVID-19) sank durch solche Systeme die Ansteckungsgefahr; das Konzept lässt sich aber auch auf industrielle Duschräume übertragen, wo z.B. Pilzinfektionen oder Hauterkrankungen durch geteilte Handtücher vermieden werden. Verbesserte Hygiene zahlt sich auch finanziell aus: Schon ein geringerer Krankenstand (z.B. 3% weniger krankheitsbedingte Ausfälle) könnte die Investition in einem Jahr amortisieren. Zudem fördern die Systeme häufigeren Wäschewechsel, weil frische Handtücher leicht verfügbar sind – Mitarbeiter neigen weniger dazu, ein Handtuch mehrfach oder zu lange zu nutzen, was der Hygiene ebenfalls dient.
Nachhaltigkeit: Ein Mehrweg-Handtuchsystem ist gegenüber Einweglösungen (Papierhandtücher, Wegwerftücher) deutlich umweltfreundlicher. Hochwertige Baumwollhandtücher können dutzende Male verwendet werden, bevor sie ausgetauscht werden müssen. Durch die optimierte Verwaltung wird sichergestellt, dass jedes Handtuch seine maximale Lebensdauer erreicht – das System liefert Daten zur Textillebensdauer, sodass rechtzeitig, aber nicht zu früh, ersetzt wird. Textilien, die ausgesondert werden, gehen oft in Recycling (Putzlappen etc.), wodurch ein geschlossener Produktkreislauf unterstützt wird. Außerdem sorgen professionelle Wäschereien für ressourcenschonende Reinigung: Große industrielle Waschstraßen verbrauchen pro kg Wäsche weniger Wasser und Energie als individuelle Haushaltswaschmaschinen – und dank voller Auslastung und moderner Technik (Wärmerückgewinnung, Dosierautomatik) wird Wasser, Energie und Waschmittel optimiert eingesetzt. Für den Betrieb selbst bedeutet das Outsourcing der Wäsche an Profis ebenfalls Nachhaltigkeitsvorteile. Anbieter wie Salesianer betonen die „Wiederaufbereitung im Mehrwegkreislauf für ökologische Nachhaltigkeit“ im Rahmen ihrer Schrank- und Automatensysteme. Schließlich reduziert die genaue Ausgabe die Übernutzung: es werden pro Mitarbeiter nicht unnötig viele Textilien bevorratet, was ebenfalls Material einspart. Insgesamt fördert solch ein System verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen – ökonomisch und ökologisch.
Es verbessern Textil-Ausgabeautomaten die Effizienz (Zeit- und Kosteneinsparung), die Transparenz (volle Kontrolle über Bestände und Nutzung) und die Hygiene im Betriebsablauf. Dies führt zu einer höheren Zufriedenheit bei Nutzern (immer ein sauberes Handtuch verfügbar, keine unangenehmen Situationen mit fehlenden oder gebrauchten Handtüchern) und untermauert das professionelle Image des Unternehmens in puncto Mitarbeiterfürsorge und Nachhaltigkeit.
Trotz der genannten Vorteile müssen bei der Implementierung solcher Automaten in industriellen Umgebungen einige spezielle Herausforderungen beachtet werden:
Hohe Nutzerfrequenz und Stoßzeiten: In Produktionsbetrieben treten oft Spitzenzeiten auf – z.B. beim Schichtende, wenn Dutzende oder Hunderte Mitarbeiter nahezu gleichzeitig duschen wollen. Das System muss darauf ausgelegt sein, viele Entnahmen in kurzer Zeit zu bewältigen. Hierfür gibt es verschiedene Ansätze. Zum einen können mehrere Ausgabestellen parallel geschaffen werden (z.B. zwei Ausgabeautomaten nebeneinander oder ein Gerät mit zwei Ausgabefächern). Moderne Automaten schaffen etwa 600 Ausgaben pro Stunde mit zwei Ausgabestellen, sodass kaum Wartezeit entsteht. Alternativ bietet sich eine Raumlösung an (z.B. der SmartRoom oder texRoom), bei der mehrere Personen gleichzeitig einen Lagerraum mit Handtüchern betreten und sich bedienen können. In jedem Fall ist eine bedarfsgerechte Kapazitätsplanung wichtig: Die zu ladende Menge Handtücher muss so bemessen sein, dass auch nach einer Großentnahme (z.B. nach der Frühschicht) noch genug vorrätig sind, bis Nachschub kommt. Softwaregestützte Analysen helfen, Stoßzeiten und Verbrauchsmuster zu erkennen. So kann man die Befüllzyklen darauf abstimmen, um Engpässe zu vermeiden – etwa vor der Mittagsschicht extra auffüllen, wenn bekannt ist, dass viele morgens geduscht haben.
Robuste Technik und Umgebungseinflüsse: Industrieumgebungen (z.B. in Fertigungshallen, Werkstätten) stellen mitunter rauere Bedingungen als Krankenhäuser. Automaten in Umkleiden von Gießereien, Chemiewerken oder Fertigungslinien müssen staub- und schmutzresistent sein und Temperaturschwankungen aushalten. Die Gerätegehäuse bestehen daher meist aus robustem Stahlblech oder Edelstahl; die Elektronik ist gegen Staub und Feuchtigkeit geschützt. Insbesondere der Rückgabebereich für nasse/feuchte Handtücher sollte so konstruiert sein, dass keine Schimmelbildung oder Geruchsbelästigung entsteht – z.B. durch belüftete Behälter oder antibakterielle Beschichtungen. Gegebenenfalls müssen die Behälter für gebrauchte Wäsche häufiger geleert werden in sehr feuchten Umgebungen (etwa wenn Handtücher klatschnass eingeworfen werden). Hier kann der Einsatz eines Trocknungssystems im Schrank (etwa Lüfter) erwogen werden, falls nötig. In den meisten Fällen reicht jedoch der tägliche Abtransport der Schmutzwäsche. Wichtig ist auch die mechanische Zuverlässigkeit: Spinde und Klappen sollten vandalismussicher konstruiert sein, da in unbeaufsichtigten Umkleiden auch mal unsachgemäß gezogen oder gedrückt wird. Die Ausgabe sollte selbst bei hoher Taktung nicht klemmen – Hersteller werben mit erprobter Technik; z.B. ist Polytex seit über 10 Jahren in deutschen Kliniken erprobt, was eine gewisse Reife auch für den Industriealltag zeigt. Dennoch sind regelmäßige Wartungen nötig (wie bei jedem Automaten): Reinigung der Sensoren, Funktionsprüfung der Schlösser etc. Betriebsbegleitend muss ein Servicekonzept bestehen (entweder durch den Lieferanten oder die hauseigene Technik), um Stillstände schnell zu beheben.
IT-Integration und Datenschutz: Die Einführung eines RFID-gestützten Ausgabesystems erfordert Abstimmung mit der IT und ggf. dem Betriebsrat. Die Datensicherheit muss gewährleistet sein – es werden personenbezogene Daten verarbeitet (wer hat wann was entnommen). In der Regel sind die Systeme aber so ausgelegt, dass nur benötigte Daten gespeichert werden (z.B. Personalnummer und ausgeliehenes Stück, Löschung nach Rückgabe) und Auswertungen primär aggregiert erfolgen (Gesamtbestände, Nutzungsraten). Dennoch sollten Unternehmen früh alle Stakeholder einbeziehen, um Akzeptanz zu schaffen. Mitarbeitervertretungen interessieren sich besonders dafür, dass das System nicht zur Verhaltenskontrolle missbraucht wird, sondern rein dem Logistikzweck dient. Eine transparente Kommunikation – „das System weiß nur, ob Handtuch X zurückkam, nicht wann Sie duschen waren“ – hilft hier. Aus IT-Sicht muss eine Schnittstelle zum bestehenden Netzwerk vorhanden sein. Häufig werden VPN-Verbindungen zum Wäschereipartner eingesetzt oder Cloud-Lösungen, damit alle Beteiligten Zugang zu den relevanten Daten haben. Auch sollte ein Offline-Modus definiert sein: Kann der Automat auch Handtücher ausgeben, wenn die Netzwerkverbindung temporär ausfällt? (Viele Systeme puffern die Daten lokal und synchronisieren später.)
Prozesseinhaltung durch Nutzer: Eine praktische Herausforderung ist die Disziplin der Mitarbeiter. Das beste System nützt wenig, wenn Handtücher nicht ordnungsgemäß zurückgegeben werden. Hier greifen zwar technische Kontrollen (Kontingentsperre bis zur Rückgabe), doch in der Realität muss man die Belegschaft anfangs schulen und ggf. erinnern. Erfahrungsberichte zeigen, dass nach kurzer Eingewöhnung die Automatennutzung gut angenommen wird – insbesondere wenn die Mitarbeiter den Nutzen erkennen (immer saubere Handtücher verfügbar, kein Stress mit selbst Mitbringen etc.). Change-Management kann anfangs nötig sein: alte Gewohnheiten (z.B. Handtuch im Spind bunkern) müssen durchbrochen werden. Über klare betriebliche Anweisungen, ggf. kleine Incentives (z.B. „bei Rückgabe innerhalb von 2 Tagen gibt’s XYZ“ – eher selten nötig) und konsequentes Nachhalten gewöhnen sich Nutzer aber schnell ans System. Wichtig ist, dass das System benutzerfreundlich ist: intuitive Bedienung am Display, schnelle Reaktionszeit des Automaten und wenige Fehlermeldungen. Bei hohen Nutzerzahlen sollte der Anmeldevorgang per Karte/Transponder sehr schnell funktionieren (Unternehmen können z.B. vorhandene Mitarbeiterausweise nutzen, damit keine zusätzlichen Karten nötig sind). Ergonomie: Automaten werden möglichst so platziert, dass auch während Stoßzeiten kein Gedränge auf engem Raum entsteht – z.B. ausreichender Vorplatz, eventuell Zugangsregelung (wie ein Drehkreuz bei begehbaren Räumen).
Skalierbarkeit und Flexibilität: Industriebetriebe ändern sich – Mitarbeiterzahlen schwanken, Hallen werden umgebaut, evtl. werden weitere Standorte angebunden. Das Ausgabesystem sollte mitwachsen können. Daher sind modulare Konzepte vorteilhaft: Hersteller bieten unterschiedlich große Schränke an, die man je nach Bedarf ergänzen kann. Auch sollten die Softwarelösungen in der Lage sein, mehrere Automaten verteilt zu verwalten – sodass ein Mitarbeiter ggf. standortübergreifend Handtücher ziehen kann (nützlich, wenn ein Unternehmen mehrere Werke oder Bereiche hat). Einige Systeme erlauben auch Gäste-Zugänge oder temporäre Nutzer (z.B. für Subunternehmer, die vor Ort duschen möchten, mittels eines Gästebadges). Solche Anforderungen sollten im Vorfeld geklärt und bei der Systemwahl berücksichtigt werden.
Es müssen industrielle Anwender vor allem auf Durchsatzleistung, Robustheit und Benutzerakzeptanz achten. Die Technik an sich ist ausgereift, aber die Implementation will gut geplant sein, damit sie reibungslos zum bestehenden Betrieb passt. Ist dies gegeben, erfüllen die Systeme zuverlässig ihren Zweck und „nehmen unauffällig im Hintergrund nervige Verwaltungsarbeit ab“ – so formulierte es ein Anwender beim DRK, was sicher auch jeder Industriemanager gern hört.
